Antike Städte und Stätten

© Peter Klink

 

 

Das antike Athen (4. Jhd. v. Chr.)


Rekonstruktionsbild

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Die griechische Hauptstadt Athen war in klassischer Zeit (4./5. Jhd. v. Chr.) Ort der attischen Polis und Wiege der Demokratie.

Schon um 1300 v. Chr. war auf der Akropolis von Athen ein mykenischer Plast errichtet worden. Nach der Beseitigung der Tyrannis im Jahr 510 v. Chr. wuchs Athen zu einer ansehnlichen Stadt mit mehreren tausend Einwohnern heran, die sich um die Akropolis herum gruppierte. Dass dies nicht nach dem Zufallsprinzip erfolgte, sondern im 4. Jahrhundert v. Chr. nach einen ganz bestimmten Planungsmuster mit Einsatz von Pentagrammen erfolgte, war allein aufgrund der Tatsache zu vermuten, dass auch der Aufriss des Haupttempels auf der Akropolis, den wir andernorts dargestellt haben, nach diesem Prinzip erfolgte.

Nachfolgende Planzeichnung demonstriert nun die Art und Weise, mit der die Verteilung der einzelnen Tempel und Heiligtümer auf der Akropolis mittels Planungspentagrammen bewerkstelligt wurde. Wenn einzelne Pentagrammspitzen weit über den Hügel der Akropolis hinausreichen, so tut dies nichts zur Sache. Abgesehen davon, dass es prinzipiell möglich gewesen wäre, diese Spitzen mit Hilfe der Staffelpeilung geodätisch korrekt darzustellen, konte man sich im konkreten Fall die Ausführung ersparen, ohne die Geometrie zu beeinträchtigen, da ja in der Praxis von viel kleineren Pentagrammschablonen aus nach außen gepeilt wurde.

Wie in der Planzeichnung unschwer zu erkennen ist, kommen dem Zentrum der Propyläen (Nr. 5), der Nordwestecke der Korenhalle am Erechtheion (Nr. 10) und vor allem dem Standort der Athene-Statue im Parthenon (Nr. 1) eine besondere Bedeutung als Peilpunkte zu!


Planzeichnung von Peter Klink

Doch damit nicht genug:

Auch die Stadt zu Füßen der Akropolis mit ihren griechisch-antiken und römisch-hellenistischen Mauerzügen und zahlreichen wichtigen Gebäuden folgte ganz der Pentagramm-Konstruktion. So stellt z. B. der Hügel des Areopag, der Ort des Stadtparlaments, einen wichtigen Peilpunkt dar.

Es gilt allerdings zu beobachten, dass in Athen ausnahmsweise die Ausrichtung der Planungspentagramme nicht nach den Lichtachsen der Wintersonnenwende am 21. Dezember erfolgte, sondern durch Kippung um den Pentagrammwinkel 36° aus der exakten Ost-West-Richtung, der Lichtachse der Tag- und Nachtgleichen am 21. März und 21. September!


Planzeichnung von Peter Klink

 

 

Gladiatoren in der Arena - Fresko aus Pompeji (79 n. Chr.)

 

 

 

Plovdiv, das antike Philippopolis (4. Jhd. v. bis 4. Jhd. n. Chr.)

Plovdiv, dt. auch Plowdiw, ist mit ca. 370000 Einwohnern die zweigrößte Stadt Bulgariens. Die in der thrakischen Tiefebene am Fuß der Rhodopen auf 6 Hügeln erbaute Stadt erlebte ihre frühe Blütezeit bereits im 4. Jahrhundert v. Chr., als sie vom makedonischen König Philipp II., des Vater Alexanders des Großen, erobert und ausgebaut worden war. Im Jahr 72 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert und der Provinz Thracia eingegliedert. Nach einer bewegten Geschichte im Mittelalter fiel die Stadt 1364 an das Osmanische Reich, nach der Befreiung von muslimischer Herrschaft wurde sie im 19. Jahrhundert zum Zentrum der Nationalen Wiedergeburt Bulgariens. Das geschichtsträchtige Plovdiv hat sich bis heute mit Stadion und Theater ein bewerkenswertes Ensemble an römisch-antiken Bauwerken bewahrt. Mehrere Grabungskampagnen der letzten Jahrzehnte haben das Verständis der antiken Stadt erheblich erweitert. Nicht zuletzt deshalb wurde Plovdiv jüngst zur Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2019 auserkoren.

Folgende Planzeichnungen beruhen auf dem bis heute erschlossenen Areal an antiken Stätten. Auch in Plovdiv bestätigt sich eindrucksvoll, das bereits in der Antike das Planungsinstrument Pentagramm beim Städtebau ad extenso bekannt war und unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Sonnwendachsen beim Auf- und Ausbau der Stadt zur Anwendung kam. Folgende Einzeichnungen geben die wichtigsten Kriterien dieser Pentagrammplanung wieder:


Die Sonnwendachse am 21. Dezember verläuft entlang der nordöstlichen Stadtmauer und dem Osttor.

 


Das Planungspentagramm von Plovdiv bezieht Osttor, Forum, nordöstliche und westliche Stadtmauer ein.

 


Durch kleinere Pentagramme und Raute ergeben sich Lage und Achse von Stadion, Theater, Forum und südlicher Stadtmauer.

 


Unterpentagramme im Norden und Süden erschließen weitere markante Punkte/Gebäude und das Straßenraster.

 

 

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