Das Reich der Nabatäer (550 v bis 105 n. Chr.)

© Werner Robl

 

Das Khazne al-Firaun der Felsenstadt Petra (1. Jhd. v./2. Jhd. n. Chr.)

 

Die verlassene Felsenstadt Petra im heutigen Jordanien war in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Ihr Höhepunkt liegt zwischen dem 3. und 1. Jahrhundert vor Christus. Auch in Vasallität der Römer behielt die Stadt noch längere Zeit ihre Selbstständigkeit. Nach den Kreuzzügen geriet die Stadt bei den Europäern in Vergessenheit, erst im Jahr 1812 wurde sie wieder entdeckt.

Das fast 40 m hohe und 125 m breite "Schatzhaus des Pharao", Khazne al-Firaun, war in Wirklichkeit ein Grabtempel. Nach meinung der einen soll er im 1. Jahrhundert v. Chr. in den roten Sandstein gehauen worden sein; andere sprechen vom 2. nachchristlichen Jahrhundert. Berühmt ist das Mausoleum durch seine reich gegliederte Fassade aus rotem Fels, mit korinthischen Säulen und einem Tholos im oberen Stockwerk. Im Inneren sind die Hauptkammer und 2 Nebenkammern relativ schmucklos und heute leer.

Es ist schwierig, von der im hellenistischen Stil errichteten Fassade eine verzerrungsfreie Aufnahme zu bekommen, denn das Tal von Petra ist eng, und auch die gegenüberliegende Schlucht Siq, durch die die nabatäische Felsenstadt betreten wird, ist nicht so breit, dass sie einen ausreichenden Blickanstand zuließe. Folgende Aufnahme ist leicht von oben nach unten projiziert, zeigt aber wenig Seitenverzerrung. Trotz der Einschränkung erkennt man gut, dass die Fassade des Khazne al-Firaun über 2 gleichgroße, aufeinanderstehende Pentagramme entworfen wurde. Die wichtigsten Baulinien, die sich aus dem Pentagramm ableiten, sind in blauer Farbe festgehalten.

Einzeichnung von Werner Robl

Das Wissen um die Vorzüge des Pentagramms muss also auch die Nabatäer erreicht haben, ob über die Römer oder über andere Wege, bleibt dahingestellt.

 

 

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